Kurvendiskussionen mit math
Dieses Arbeitsblatt demonstriert die Anwendung des Paketes math in der Oberstufenanalysis. Es setzt math v 3.04 oder höher voraus.

Allgemeine Informationen finden Sie in der Haupt-Hilfeseite: ?math .

> restart:

Zunächst muß sichergestellt sein, daß Maple V das Paket finden kann. Dazu muß der Pfad zu dem Verzeichnis, in welchem sich die Bibliotheksdateien befinden, libname zugewiesen werden.

> #libname := `c:/maplev4/math`, libname;

Nun werden mit with die Kurznamen der Paketfunktionen initialisiert.

> with(math);

math v3.04 for Maple V Release 5, current as of February 23, 1998
written by Alexander F. Walz, afw@bigfoot.com

[END, Makehelp, PSconv, V, Write, WriteLn, _Zval, addlib, addtbl,
      arclen, assumed, asym, cartgridR3, cartprod, cont, curvature,
      curveplot, cutzeros, deg, dellib, deltbl, domain, entry, ex,
      extrema, fnull, getindets, getreals, gridplot, inflection,
      inter, isCont, isDiff, liblist, lineangle, load, ls, mat,
      mean, mreadlib, nondiff, normale, rad, rangemembers, realsort,
      redefdim, retrieve, rootof, rotation, seqplot, setdef,
      singularity, slopefn, symmetry, tangente, un]

Gegeben sei folgende reelle Funktion:

> f := x -> x^2*exp(-x);

[Maple Math]

Den Definitionsbereich ermittelt math/domain :

> domain(f(x));

[Maple Math]

Symmetrieeigenschaften bestimmt math/symmetry :

> symmetry(f(x));

[Maple Math]

Schnittstelle(n) mit der Abszisse (Nullstellen mit math/fnull ):

> fnull(f(x), x);

[Maple Math]

Schnittstelle mit der Ordinate:

> f(0);

[Maple Math]

Die Funktion und ihre ersten drei Ableitungen:

> f(x);

[Maple Math]

> f1 := diff(f(x), x);

[Maple Math]

> f2 := diff(f(x), x$2);

[Maple Math]

> f3 := diff(f(x), x$3);

[Maple Math]

Zusammenfassung nach e(-x) :

> f1 := un(collect(f1, exp(-x)));

[Maple Math]

> f2 := un(collect(f2, exp(-x)));

[Maple Math]

> f3 := un(collect(f3, exp(-x)));

[Maple Math]

Extremstellen berechnet math/ex :

> ex(f(x), x);

[Maple Math]

Wendestellen bestimmt math/inflection :

> inflection(f(x), x);

[Maple Math]

Verhalten im Unendlichen:

> limit(f(x), x=-infinity);

[Maple Math]

> limit(f(x), x=infinity);

[Maple Math]

> restart:

> with(math):

math v3.04 for Maple V Release 5, current as of February 23, 1998
written by Alexander F. Walz, afw@bigfoot.com

> f := x -> abs(1/10*x^3+27/10)-2;

[Maple Math]

> fnull(f(x), x);

[Maple Math]

Der Graph der Funktion zeigt, daß die Funktion f(x) an der Stelle x=-3 nicht differenzierbar ist und der Graph an der Stelle x=0 eine Sattelstelle aufweist. Den Graphen zusammen mit `Koordinatenpapier` stellt math/gridplot dar.

> gridplot(f(x), x=-5 .. 3, -3 .. 4);

[Maple Plot]

math/un vereinfacht die Verwendung von unapply :

> f1 := un(diff(f(x), x));

[Maple Math]

> f2 := un(diff(f(x), x$2));

[Maple Math]

Mit den in Maple V vorhandenen Mittel läßt sich nicht erkennen, daß f an der Stelle x=-3 nicht differenzierbar ist (es sei denn man gibt f1(-3) ein und erhält die entsprechende Fehlermeldung), solve gibt bei der Lösung der Gleichung f'(x) = 0 nur die Stelle x=0 zurück:

> solve(f1(x), x);

[Maple Math]

> is(f2(0) <>0);

[Maple Math]

Die Funktion math/ex ermittelt auch Extrema an Stellen, an denen eine Funktion nicht differenzierbar ist.

> ex(f(x), x);

[Maple Math]

Mit math/nondiff können Sie auch explizit nach nicht differenzierbaren Stellen suchen:

> nondiff(f(x), x);

[Maple Math]

math/inflection gibt auch Sattelstellen zurück.

> inflection(f(x), x);

[Maple Math]

Legen Sie nun mit math/tangente eine Tangente an den Graphen der Funktion f(x) an der Stelle x=0 an und zeichnen Sie den Graphen der Funktion f zusammen mit dieser Tangente:

> tangente(f(x), x=0);

[Maple Math]

> curveplot(f(x), x=0, x=-5 .. 3, y=-3 .. 4, length=4, tangentline=[color=navy, thickness=2]);

[Maple Plot]

> restart:

> with(math):

math v3.04 for Maple V Release 5, current as of February 23, 1998
written by Alexander F. Walz, afw@bigfoot.com

> f := x -> sqrt((4-x)/(2+x));

[Maple Math]

math/domain bestimmt den Definitionsbereich einer Funktion in einer Unbestimmten. Randpunkte, welche nicht zum Definitionsbereich gehören, sind mit Open gekennzeichnet.

> domain(f(x));

[Maple Math]

> symmetry(f(x));

[Maple Math]

> fnull(f(x), x);

[Maple Math]

> ex(f(x), x);

> inflection(f(x), x);

[Maple Math]

> gridplot(f(x), x=-3 .. 5, -1 .. 2, step=[1, 0.5]);

[Maple Plot]

Mit math/cont bzw. math/isCont läßt sich überprüfen, ob die Funktion an einer Stelle stetig ist. Hier ist f an der Stelle 4 stetig,

> cont(f(x), x=4);

[Maple Math]

da der Grenzwert der rechtsseitige Grenzwert der Funktion an der Stelle 4

> limit(f(x), x=4, left);

[Maple Math]

mit dem Funktionswert übereinstimmt.

> f(4);

[Maple Math]

> restart:

> with(math):

math v3.04 for Maple V Release 5, current as of February 23, 1998
written by Alexander F. Walz, afw@bigfoot.com

> f := x -> (x^2-3*x+2)/(x^2+2*x-3);

[Maple Math]

math/singularity stellt fest, daß die Funktion an den Stellen x=-3 und x=1 nicht definiert ist.

> singularity(f(x), x);

[Maple Math]

cont erlaubt, diese Definitionslücke näher zu untersuchen:

> cont(f(x), x=-3);

[Maple Math]

> cont(f(x), x=1);

[Maple Math]

Die Funktion ist also an der Stelle x=1 stetig hebbar.


Nullstellen:

> fnull(f(x), x);

[Maple Math]

Dieses Ergebnis ist falsch, da (s.o.)

> domain(f(x), singularity);

[Maple Math]

der Wert 1 nicht zum Definitionsbereich gehört. Um zu sehen, warum fnull hier ein inkorrektes ergebnis zurückgibt, schauen Sie sich mit infolevel die Vorgehensweise bei der Bearbeitung der Funktion durch fnull an. Da fnull bereits errechnete Ergebnisse speichert, muß die Erinnerungstabelle vorher mit forget gelöscht werden, damit die Bearbeitungsschritte angezeigt werden können:

> infolevel[fnull] := 1: readlib(forget)(fnull);

> fnull(f(x), x);

fnull: using default domain (_MathDomain): -10 .. 10
fnull: Fraction found, now proceeding with numerator: x^2-3*x+2
fnull: using fsolve to determine roots
fnull: Searching for roots in expression x^2-3*x+2
fnull: Searching for roots in derivative 2*x-3
fnull: Roots found in original function: 1.000000000, 2.000000000
fnull: Possible roots found in derivative: 1.500000000

[Maple Math]

Anhand der zweiten Zeile erkennt man, daß fnull untersucht, ob die übergebene Funktion ein Bruch ist, und rechnet dann standardmäßig mit dem Zähler weiter. Um dieses zu unterbinden, geben Sie die Option numerator=false an.

> fnull(f(x), x, numerator=false);

fnull: using default domain (_MathDomain): -10 .. 10
fnull: using fsolve to determine roots
fnull: Searching for roots in expression (x^2-3*x+2)/(x^2+2*x-3)
fnull: Searching for roots in derivative (2*x-3)/(x^2+2*x-3)-(x^2-3*x+2)/(x^2+2*x-3)^2*(2*x+2)
fnull: Roots found in original function: 2.000000000
fnull: Possible roots found in derivative: none

[Maple Math]

Rücksetzen von infolevel[fnull]:

> infolevel[fnull] := 0:

Berechnen Sie nun die Asymptote der Funktion mit math/asym :

> asym(f(x), x);

[Maple Math]

Berechnen Sie die Steigung der Funktion im Punkt x=2 mit math/slopefn :

> slopefn(f(x), x=2);

[Maple Math]

Die Bogenlänge der Kurve im Intervall [2, 6] ermittelt math/arclen :

> arclen(f(x), x=2 .. 6);

[Maple Math]

[... Bug in Release 5 Release Candidate 2 ...]

[Maple Math]

> evalf(%);

[Maple Math]

> restart:

> with(math):

math v3.04 for Maple V Release 5, current as of February 23, 1998
written by Alexander F. Walz, afw@bigfoot.com

solve gibt u.a. bei trigonometrischen Funktionen immer nur eine Lösung zurück:

> solve(sin(x), x);

[Maple Math]

Durch Setzen der Umgebungsvariable _EnvAllSolutions erhält man aber generelle Lösungen:

> _EnvAllSolutions := true:

> solve(sin(x), x);

[Maple Math]

Normalerweise kann die Variable _Z1 nicht mit subs durch einen Wert ersetzt werden. Das Paket math enthält daher eine modifizierte Version der Unterprozedur, die von solve bei nicht-transzendenten Funktionen benutzt wird (siehe auch ? math,MLmodi ).

> subs(_Z1=1, %);

[Maple Math]

Wünschen Sie die Rückgabe mehrerer aufeinanderfolgender Lösungen, so verwenden Sie math/_Zval .

> _Zval(%%, -3*Pi .. 3*Pi);

[Maple Math]

> evalf(%);

[Maple Math]

> restart:

> with(math):

math v3.04 for Maple V Release 5, current as of February 23, 1998
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math verfügt auch über eine Reihe anderer Tools:

Nachfolgende Nullen können z.B. aus einer Fließkommazahl mit math/cutzeros herausgelöscht werden:

> solve((x-4.11)^4, x);

[Maple Math]

> op({%});

[Maple Math]

> cutzeros(%);

[Maple Math]

math/getreals ermittelt alle reellen Werte einer Folge:

> solve(x^3-1, x);

[Maple Math]

> getreals(%);

[Maple Math]

math/realsort sortiert reelle Werte in aufsteigender Reihenfolge:

> folge := 1, 0, exp(1), -Pi;

[Maple Math]

> sort([folge]);

[Maple Math]

> realsort(folge);

[Maple Math]

Es stehen viele weitere Funktionen zur Verfügung. Einen Überblick gibt die Hauptseite der Onlinehilfe zu math. Die Befehle sind ferner einzeln beschrieben.

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Author: Alexander F. Walz, alexander.f.walz@t-online.de
Original file location: http://www.math.utsa.edu/mirrors/maple/mplmcal.htm